Augenlidkorrekturen, Schlupflider und Tränensäcke

Das Fortschreiten der Jahre ist häufig zuerst um die Augen herum wahrnehmbar. Im Bereich der Oberlider wird die Erschlaffung von Haut und Muskulatur als Schlupflid wahrgenommen. Die Betroffenen klagen über ein müdes Aussehen. Nicht bemerkt wird oft, dass auch ein Absinken der Augenbrauen zu dem Problem beiträgt. Außerdem gibt es Menschen, bei denen sich auch in jüngeren Jahren schon die Augen nicht vollständig öffnen lassen. In diesen Fällen ist beim Geradeausblick der obere Anteil der Regenbogenhaut vom Oberlid verdeckt.

Bei der Korrektur der Schlupflider wird zunächst vor dem Eingriff im Sitzen angezeichnet, welcher Anteil entfernt werden muss. Es folgt eine Kontrolle, ob nach Entfernung dieses Oberlidanteiles auch noch ein vollständiger Lidschluss möglich ist. Abgesunkene Augenbrauen sollten vor einer Oberlidstraffung gegebenenfalls korrigiert werden (dies wird aber häufig nicht gewünscht). Der Eingriff erfolgt in örtlicher Betäubung. Zuvor wird ein leichtes Beruhigungsmittel gegeben. Die Hautentfernung wird so gestaltet, dass die strichfeine Narbe genau in der Lidumschlagfalte zu liegen kommt. Auch von der Muskulatur wird ein schmaler Streifen entfernt, um eine ausreichende Straffung zu erzielen. In bestimmten Fällen muss darüber hinaus auch etwas Fettgewebe entfernt werden. Die feine Naht wird nach ca. 1 Woche entfernt.

Tränensäcke entstehen durch eine Erschlaffung der Unterlider. Die Betroffenen klagen über ein müdes und trauriges Aussehen. In ausgeprägten Fällen ist beim Geradeausblick das Weiße unter der Regenbogenhaut erkennbar. Die Haut- und Muskelentfernung muss hier besonders vorsichtig erfolgen. Auch dieser Eingriff erfolgt in örtlicher Betäubung nach vorheriger Gabe eines leichten Beruhigungsmittels. Der Schnitt liegt ca. 2mm unter den Augenwimpern und läuft seitlich in ein Krähenfüßen aus. Nach ablösen von Haut und Muskel wird die darunter liegende Bindegewebsschicht gestrafft und gegebenenfalls etwas Fett entfernt. Danach wird der Muskel nach außen straffgezogen und mit ein bis zwei Nähten an der Knochenhaut befestigt. Der Patient wird dann gebeten, den Mund weit zu öffnen um einer übermäßigen Gewebeentfernung entgegenzuwirken. Dann wird der überschüssige Hautanteil entfernt und eine feine Naht durchgeführt. Diese Naht wird nach ca. einer Woche entfernt.

Da die Augen auf jede Manipulation sehr empfindlich reagieren, haben die Patienten nach dem Eingriff für einige Wochen mit Augenrötungen, trockenen oder tränenden Augen und Schwellungen zu tun. Dagegen helfen spezielle Augentropfen. Die ersten vierzehn Tage sollte zum Schutz eine Sonnenbrille und über Nacht eine Schlafbrille getragen werden. Auto fahren ist gewöhnlich für 5-8 Tage nach dem Eingriff nicht erlaubt.

Durch die Gabe des leichten Beruhigungsmittels am Anfang sind Sie etwas benebelt. Nach Gabe des örtlichen Betäubungsmittels spüren Sie von dem Eingriff nichts mehr und die Augen selbst werden mit kleinen, feuchten Kompressen so abgedeckt, so dass Sie nichts sehen können.

Der Eingriff betrifft vorwiegend die äußeren Anteile des Auges und wird so vorsichtig vorgenommen, dass Schäden sehr selten sind. Dennoch handelt es sich natürlich um eine Operation und Operationen haben Risiken. Das Hauptrisiko besteht in einer Nachblutung. Deshalb ist das Beratungsgespräch vor dem Eingriff so besonders wichtig. Hier lassen sich Risikofaktoren für eine Nachblutung, wie zu hoher Blutdruck oder die Einnahme bestimmter Medikamente, feststellen. Eine Augenärztliche Untersuchung vor dem Eingriff ist sinnvoll. Außerdem raten wir allen Patienten nach dem Eingriff für eine Nacht in der Praxisklinik zu bleiben, da Nachblutungen vorwiegend in den ersten Stunden nach dem Eingriff auftreten und die Möglichkeit, dann sofort einzugreifen und das Problem zu beheben, einfach besser ist.

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Miriam Prang
Fachärztin für Ästhetisch-Plastische Chirurgie und Handchirurgie

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